Filmset: Iceland
Die graue Wolkendecke hängt tief; fast wie ein Vorhang legt sie sich über die Landschaft. In der Ferne erblicken wir Licht; gerade so viel, dass das Moos auf der schwarzen Lavaformation, auf der wir uns bewegen, grün schimmert. Jeden Moment könnte ein Ork aufkreuzen und uns gefährlich werden, denn viele Verstecke gibt es in diesem weiten Land fast ohne jeglichen Baumbestand nicht. Dramatik pur...
Zeit für ein Springfoto ist immer.
Wir legen einen Schritt zu, der Wind pfeifft in Mordor; wir haben Probleme dagegen anzukämpfen. Aber wir sind dem Schicksalsberg nun zum Greifen nah ;-) Nur noch 600m und wir stehen am Kraterrand: unglaubliche 3,5 km Umfang hat der Karter - der pure Wahnsinn... - nur leider ist das Feuer erloschen.
Zurück im Auenland - naja fast... Dass mehr als die Hälfte der Isländer an Trolle und Feen glaubt kann man sich beim Anblick dieser Landschaft gut vorstellen.
Schwerer tut man sich da bei der Vorstellung, dass 10% der Fläche Islands, was ungefähr der Größe von Mallorca entspricht, mit Eis überzogen sind. Relativ gering ist der Einblick, den man in die Gletscherwelt Islands ohne Helikopfter erhaschen kann. Dafür sind das blaue Eis und Gletscherlagunen mit ihren vielen Eisbergen umso imposanter -kein Wunder, dass auch diese Landschaft gerne für Actionfilme genutzt wird. Hier beim Dreh von Everest.
Doch Island dient nicht ausschließlich als Filmkulisse für Abenteuerfilme: Tabaluga beispielsweise lässt grüßen...
Und wenn wir nicht gerade Filme gedreht haben, waren wir in den Herbstferien hauptsächlich baden. Gemessen an seiner Einwohnerzahl hat Island die wohl höchste Schwimmbaddichte der Welt - und das Geniale daran: es handelt sich bei den Schwimmbädern meist um Freibäder mit Sauna, Dampfbad und Schwimmerbecken um die 34 Grad. Und jedes Schwimmbad hat einen sogenannten Hotpot, ein 38-40 Grad heißes Becken, welches man in Island nicht selten auch mal mitten im Nirgendwo findet,gespeist von natürlichen heißen Quellen - bei der Wohltat blendet man den Geruch nach faulen Eiern auch gerne mal aus...
Mitten im Nirgendwo findet man in Island nicht nur Schwimmbäder, sondern auch Wasserfälle. Während auf jeden Isländer gefühlt ein Schwimmbad kommt, kommen auf jeden Isländer mindestens 10 Wasserfälle, einer schöner als der andere.
Und das Tolle ist, dass alles so naturbelassen ist: keine begradigten Flüsse, kaum Zäune und insgesamt wenig Menschen. Dies hat zur Folge, dass es nur wenig Industrie gibt und das Verkehrsaufkommen minimal ist; was wiederum klare Luft und somit prächtige Farbspektakel insbesondere am Abend- und Nachthimmel bereithält.
Wie ihr merkt, hat es uns Island richtig angetan und wir können jedem eine Reise dorthin nur empfehlen. Allein das Autofahren ist sensationell und Island ist ein wahres Paradies für jeden Fotographen und Outdoorfan.
Wir werden sicherlich zurückkehren, spätestens zum nächsten Hobbit-Filmdreh.
Viele Grüße und Durchhaltevermögen im immer grauer werdenden Deutschland, Hanna und Timo
Kommentare
Kommentar veröffentlichen